Deutsch

Klinische TMS-Anwendungen

Sie sind Arzt und interessieren sich für die Anwendung der transkraniellen Magnetstimulation in Ihrer Praxis? Finden Sie heraus, welche Indikationen für die Anwendung zugelassen sind oder untersucht werden.

Broschüre "Behandlungsanwendungen" herunterladen

Depression

Die häufigste Form der Depression zeigt ein typisches Aktivitätsmuster im Gehirn: Neuronen im linken präfrontalen Kortex sind gehemmt, während Neuronen im rechten präfrontalen Kortex überaktiv sind. Bestimmte TMS-Anwendungen aktivieren die linken präfrontalen Areale. Eine TMS-Behandlung eignet sich besonders dann, wenn medizinische Behandlungen erfolglos waren oder nicht in Frage kommen und eine Elektrokrampftherapie noch nicht durchführbar ist. TMS kann auch in Kombination mit herkömmlichen Behandlungsmethoden eingesetzt werden.

Schlaganfall

Eine hohe neuronale Aktivität unterstützt den Heilungsprozess nach einem Schlaganfall. Leider ist der geschädigte Bereich oft unterdrückenden Signalen der gesunden Gehirnhälfte ausgesetzt, die aufgrund der Kompensation hyperaktiv ist. TMS-Verfahren können die neuronale Funktionalität in dem betroffenen Gebiet indirekt unterstützen, indem sie entweder die überaktive Hemisphäre hemmen oder beide Hemisphären direkt stimulieren und die betroffene Hemisphäre synchron aktivieren.

Schizophrenie / Auditive Halluzinationen

Eine Unterfunktion des linken dorsolateralen präfrontalen Kortex ist typisch für diese Krankheit. Die Stimulierung dieses Teils des Gehirns mit TMS kann sich auf die Unterfunktion auswirken und die Behandlung unterstützen. Bei auditorischen Halluzinationen sind die betroffenen auditorischen Regionen im temporoparietalen Kortex hyperaktiv und können mit TMS unterdrückt werden.

Angstzustände

Die Unterdrückung der Aktivität des rechten dorsolateralen präfrontalen Kortex mit TMS kann zur Linderung von Panikstörungen beitragen. TMS-Verfahren, die präfrontale Bereiche fokal oder extensiv aktivieren, können auch zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen eingesetzt werden.

Schmerzen

Neuropathische Schmerzen wie Trigeminus- oder Phantomschmerzen haben ihren Ursprung im Nervensystem selbst. In der Regel wird diese Art von Schmerzen durch aktive Stimulation des motorischen Kortex behandelt. Die Schmerzlinderung tritt oft schon nach der ersten TMS-Behandlung ein und kann mehrere Wochen anhalten.

Tinnitus

Die störenden Geräusche entstehen in der Regel durch eine kompensatorische Hyperaktivität von Teilen des Kortex. Eine TMS-Behandlung kann die Übererregung des auditorischen Kortex kontrollieren und so den Lärm stoppen oder zumindest abschwächen.

Migräne

Migräne senkt zyklisch die Lebensqualität. Die TMS-Therapie unterteilt sich in die akute Schmerzbehandlung und die Prophylaxe. Beide Ansätze können Wirkung zeigen. Die Behandlung von akuten Migräneanfällen kann Patienten mit Aura nutzen, während die prophylaktische Methode bei beiden Patientengruppen Besserungen bringen kann.